Der Rektor der FernUniversität, Prof. Dr. Helmut Hoyer, verdeutlichte in dem Gespräch, dass das föderalistische Finanzierungssystem bei der Fernuniversität seine Grenzen erreicht: Das gesamte Studienangebot steht nicht nur in NRW, sondern überregional und bundesweit zur Verfügung. Obwohl nach dem Gesetz eine Universität des Landes Nordrhein-Westfalen, macht die Verteilung der Studierenden nicht an den Grenzen NRWs halt. Zwei Drittel der Studierenden leben außerhalb von NRW und zahlen in anderen (Bundes-)Ländern Steuern. Vom Bund oder anderen Bundesländern gibt es aber kaum finanzielle Beteiligung.
In den letzten fünf Jahren hat sich die Studierendenzahl der FernUniversität aufgrund der stark gewachsenen gesellschaftlichen Nachfrage nach flexiblen berufsbegleitenden Studiengängen (BA und MA) fast verdoppelt – die finanziellen Ressourcen der FernUniversität allerdings sind unverändert geblieben.
Karakasoglu, die durch René Röspel in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats der FernUni bereits für die Situation sensibilisiert war, erklärte, sich als zukünftige Bundesbildungsministerin für eine gesicherte Finanzierung der FernUniversität und einen gezielten nachfrageorientierten Ausbau der Hochschule sowie eine Veränderung des Grundgesetzes einzusetzen, die den Hochschulen finanzielle Unterstützung durch den Bund eröffnet.