Laut „Reporter ohne Grenzen" sind derzeit 49 Journalisten in türkischer Haft, mehrere regierungskritische Zeitungen wurden verboten. Mit Deniz Yücel wurde nun der erste deutsche Journalist in der Türkei verhaftet. Ihm wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vorgeworfen. Dabei habe er nur das getan, was die wichtigste Aufgabe eines jeden Journalisten sei, meint Röspel: „Er scheut sich nie, den Finger in die Wunden zu legen, aber er verschont dabei keine Seite." Gerade deshalb habe seine Arbeit in Deutschland dazu beigetragen, Vorurteile und Diskriminierungen offenzulegen und zu bekämpfen. Yücel habe – wie viele andere Journalisten auch – dadurch einen wichtigen Beitrag geleistet, dass es heute „eine große Gruppe selbstbewusster türkischstämmiger Deutscher gibt, die für die Freundschaft unserer beider Länder von größter Bedeutung ist."
Die Abgeordneten appellieren in ihrem Brief, der Botschafter solle sich für die schnelle Freilassung von Deniz Yücel einzusetzen und ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen die freie Arbeit zu ermöglichen. Weiter heißt es: „Nur wenn wir mit offenem Visier über politische Ideen diskutieren und gelegentlich auch streiten, haben wir eine Chance, den Terrorismus zu besiegen."
Den Brief im Wortlaut gibt es hier[1]