Merkel lässt Diesel-Fahrer und Umwelt im Stich
„Mit großer Verwunderung stelle ich fest, dass die Bundeskanzlerin beim Diesel-Skandal den Kopf einzieht, statt sich klar für die betroffenen Autohalter und die Umwelt einzusetzen", ärgert sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel. In einem Brief hatte er die Kanzlerin schon vor vier Wochen ausdrücklich dazu aufgefordert, ihren „angeblichen Einfluss auf die Autobosse" dahingehend auszuüben, dass diese „den betroffenen und betrogenen Autobesitzern" jegliche technische und finanzielle Unterstützung geben, um ihre Autos auf den bestmöglichen Umweltstandard zu bringen. „Es lässt tief blicken, dass die Bundeskanzlerin auch nach drei Wochen auf das Anliegen eines Abgeordneten nicht reagiert und auch in der Sache nichts passiert", meint Röspel.
Ein Gesetzentwurf von Justizminister Maas, der Sammelklagen ermöglichen soll, liegt seit Monaten blockiert im Kanzleramt.
Die Dieselbesitzer dürften nicht auf dem Schaden sitzen bleiben, fordert Röspel. Nur die Autohersteller müssten die notwendige technische Nachrüstung bezahlen, und nicht die Autobesitzer und Steuerzahler. Die Verschrottung von „Altdieseln" halte er für Geldvernichtung, schwierig für Menschen mit kleinem Einkommen und ökologisch für Unfug, denn die Herstellung eines neuen PKW sei umweltschädlicher als der Weiterbetrieb eines älteren PKW, sagt Röspel: „Der Druck auf die Autoindustrie muss massiver werden, in den nächsten Jahren mindestens die Hälfte der Neuzulassungen emissionsfrei und bezahlbar anzubieten." Frau Merkel müsse jetzt Farbe bekennen, auf wessen Seite sie steht!