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Röspel fordert tierversuchsfreie Alternativmethoden

23.02.2021

Lange habe ich das Thema Tierversuche als Berichterstatter der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung bearbeitet. Das macht nun mein geschätzter Kollege Markus Paschke, und gemeinsam mit ihm und einer fachübergreifenden Arbeitsgruppe haben wir nun das Positionspapier ‚Tierversuche eindämmen und Förderung tierversuchsfreier Alternativmethoden‘ erarbeitet und heute in der Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion beschlossen. Das freut mich, da wir endlich Bewegung in die Diskussion bringen“, sagt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel.
Die SPD-Bundestagsfraktion mache sich stark für eine Gesellschaft, in der Fortschritt nicht auf dem Leid von Lebewesen basiert. 2019 wurden fast drei Millionen Tiere zu Versuchszwecken getötet. Dazu komme eine Dunkelziffer von dreimal so vielen Tieren, die für Versuche gezüchtet werden. „Versuchstieren wird noch immer viel zu oft unnötig Leid zugefügt“, weiß Röspel. Beispielsweise hatten Tierschützer im Oktober 2019 aufgedeckt, dass in einem Labor der Firma „Laboratory of Pharmacology GmbH & Co. KG“ unter anderem Hunde und Affen misshandelt worden waren. Solche Fälle zeigten, dass trotz regelmäßiger Kontrollen Veterinäre oder die zuständigen Ämter Verstöße gegen die geltenden Tierschutzbestimmungen nicht immer sofort registrieren und somit beenden können.
Tierversuche sollen durch innovativste wissenschaftliche Alternativverfahren ersetzt werden und dabei der Wissenschaftsstandort Deutschland gestärkt werden, heißt es in dem Positionspapier. „Die verlässliche Stärkung von Forschung und Entwicklung tierversuchsfreier Alternativmethoden in Deutschland muss vorangetrieben werden“, fordert Röspel, „innerhalb unserer Gesellschaft besteht Konsens, dass Tierversuche eine besondere Rechtfertigung brauchen. Auch wenn wir im medizinischen Bereich noch auf sie angewiesen sind, gibt es doch viele gute Beispiele, wie Tierversuche reduziert und das Leiden von Tieren verringert werden kann. Häufig fehlen aber noch Entwicklungsschritte, um diese Methoden zu zertifizieren und in die Anwendung zu bringen.“
Deswegen will die SPD-Bundestagsfraktion den Aufbau einer nationalen Translationsplattform für tierversuchsfreie Alternativmethoden, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Zulassungsbehörden möglich macht. Das Positionspapier fordert, exzellente Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung von Anfang an zusammenzubringen. Dazu Röspel: „Es ist ein guter erster Schritt, dass – auf Initiative der SPD – im diesjährigen Haushaltsetat drei Millionen Euro für die Verankerung einer Translationsplattform zur Verfügung gestellt wurden.“ Eine echte Reduzierung von Tierversuchen brauche eine deutliche Qualitätssteigerung der Ergebnisse aus tierversuchsfreien Alternativmethoden. „Wir wollen die Vernetzung aller beteiligten Akteure fördern und einen Beitrag dazu leisten, Tierversuche langfristig unattraktiv und vermeidbar zu machen, ohne dabei dem Wissenschaftsstandort Deutschland und dem Innovationspotenzial unserer Forschung zu schaden“, erläutert der SPD-Bundestagsabgeordnete.

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