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Erklärung zum Artikel „Viele iPads in Schulen kaum genutzt“ (WP v. 20.04.2021)

20.04.2021

Einmal mehr recherchiert die Westfalenpost beim Thema „Digitalisierung in den Schulen“ nachlässig, oder sie will es nicht richtig darstellen: Es ist eben durchaus nicht die NRW-Schulministerin Gebauer, die das „Füllhorn des Landes“ ausgeschüttet hat (vgl. auch Pressemitteilung vom 12.02.2001), sondern zum ganz überwiegenden Teil der Bund.

Im Zuge der Corona-Pandemie hat die SPD im Koalitionsausschuss durchgesetzt, den so genannten Digitalpakt zwischen Bundesländern und Bundesregierung um 500 Millionen vom Bund aufzustocken, um die Länder dabei zu unterstützen, Schulen mit digitalen Endgeräten auszustatten. Davon entfallen auf NRW rund 105 Millionen Euro. Allein für Hagen stehen 3,3 Millionen Euro zur Verfügung, wodurch fast 10.000 Tablets für Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte angeschafft werden können.

Im Übrigen hatte Ministerin Gebauer auch kein besonderes Interesse dran, Schülerinnen und Schüler aus finanzschwachen Familien zu unterstützen, sonst hätte sie den SPD-Vorschlag unterstützt, das Bundesgeld nicht nach Regionalproporz und Einwohnerzahl auf die Bundesländer zu verteilen („Königsteiner Schlüssel“), sondern nach sozialen Kriterien wie Bedürftigkeit der Familien usw. Die von Saskia Esken angeschobene Initiative der SPD im Koalitionsausschuss zielte nämlich genau darauf, dass nicht das Einkommen der Eltern darüber entscheidet, wer beim digitalen Distanzunterricht mitmachen kann. Das ist eine entscheidende soziale Frage.

Aber auch mit den zusätzlichen Bundesmitteln ist leider ein grundsätzliches Problem der NRW-Schulpolitik nicht zu lösen: Die Schülerinnen und Schüler und vor allem auch die Lehrkräfte müssen natürlich Unterstützung bei der Entwicklung ihrer digitalen Kompetenzen bekommen. Das ist aber nicht Bundesangelegenheit, sondern Aufgabe der Länder. Mit der Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt hat sich die NRW-Landesregierung verpflichtet, die digitale Fortbildung der Lehrkräfte nicht nur auszubauen, sondern dies auch zu bilanzieren und dem Bund zu berichten. Damit würde dann auch nachvollziehbar, wie Lehrkräfte qualifiziert werden, um die teuren iPads pädagogisch sinnvoll in den Schulen zu nutzen.

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