Respekt vor Polizei und Rettungsdiensten nimmt weiter ab
Die Personalsituation bei der Polizei, aber auch der geringer werdende Respekt und die zunehmende Gewalt gegen die uniformierten Beamten standen im Mittelpunkt eines Gesprächs, zu dem sich die beiden heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten René Röspel (Südkreis) und Ralf Kapschack (Nordkreis) mit Vertretern der Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Schwelmer Kreishaus trafen. „Wir stehen vor einer großen Pensionierungswelle", sagte die GdP-Kreisvorsitzende Tanja Wallenfels, „damit geht ein Erfahrungsschatz verloren, vor allem bei der Kripo."
Dies sei vor allem Folge der vor Jahrzehnten begonnen Personalkürzungen, machte Personalrat Stefan Mersdorf deutlich: „Wir haben nur noch junge und alte Polizisten, das mittlere Alter fehlt ganz." Röspel sah dies als Folge des „schlanken Staates". Sicherheit habe ihren Preis, ergänzte Kapschack. GdP-Geschäftsführer Benjamin Schmidt machte darauf aufmerksam, dass die vielen Wechselschichten der Polizisten auf Dauer krank machen. Das werde noch schlimmer, wenn die europäische Arbeitszeitverordnung nun auch bei der EN-Polizei durchgesetzt würde, weil noch weniger Zeit zur Regeneration bleib: „Das geht an die Substanz". Wenn nicht mindestens fünf Prozent mehr Personal eingestellt werde, müsse die Arbeit in einigen Bereichen reduziert werden, befürchtet Wallenfels.
Die zunehmende Respektlosigkeit vor allem bei jungen Menschen sei „der reine Wahnsinn", sagte die GdP-Vorsitzende. Röspel und Kapschack stellten den Gesetzentwurf von Justizminister Maas vor, der künftig auch den tätlichen Angriff auf Polizisten und Rettungskräfte unter Strafe stellen will.
Die Ursachen „liegen woanders", waren sich Polizisten und Politiker einig, die Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter, aber auch Lehrer seien die Leidtragenden.