Innovationsstandort Deutschland gezielt stärken
Die Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft sind im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent deutlich gestiegen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) legen deutlich zu. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen: Die Ausgaben verteilen sich auf eine zunehmend geringere Anzahl von Unternehmen, der Großteil liegt bei den klassischen Branchen Automobilbau, Pharma, Chemie und Maschinenbau.
Trotz vieler guter Entwicklungen ist es besorgniserregend, dass der Anteil der innovationsaktiven Unternehmen weiter zurückgeht. Lag er im Jahr 2010 noch bei 57,5 Prozent, so ist er laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 2015 auf nur noch 43,6 Prozent gesunken. Wir müssen daran arbeiten, unsere Innovationsaktivitäten wieder auf eine breitere Basis zu stellen. Wir benötigen mehr Vielfalt in der Innovationslandschaft und deshalb auch gezielte Förderung ausbaufähiger Bereiche. Ferner sind soziale Innovationen künftig noch stärker in den Fokus zu rücken.
Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) offenbart Nachholbedarf beim E-Government, beim Ausbau der digitalen Infrastruktur und bei der Förderung von Start-ups. Defizite, die bereits im letzten Bericht der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) kritisiert wurden.
Wir freuen uns aber über das starke Wachstum, das bei Innovationsausgaben verzeichnet werden konnte. Diese liegen mit 157,4 Milliarden Euro auf Rekordniveau. Innovationskraft ist eine wichtige Voraussetzung, um die großen Zukunftsherausforderungen bewältigen zu können.
Dass kleine und mittlere Unternehmen mit einem Plus von 9,9 Prozent überdurchschnittlich gesteigerte Innovationsausgaben vorweisen können, ist besonders erfreulich – Hier stagnierten die Ausgaben über viele Jahre oder gingen gar zurück. Wir müssen nun dafür sorgen, dass sich diese Entwicklung verstetigt.