Röspel spricht mit jungen Geflüchteten
Die von der CDU erneut angefachte Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft war das eigentlich gar nicht geplante Thema des Gesprächs, zu dem die Hagener Falken den heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten René Röspel am Samstagvormittag nach Wehringhausen eingeladen hatten. Das Thema berührte aber die jungen Hagener ganz persönlich. Die Teilnehmer – unter anderem jugendliche Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien, EU-Zuwanderer und gebürtige Hagener mit ausländischem und deutschem Pass – sind in verschiedenen Projekten der Falken aktiv und waren im Oktober zu Besuch im Bundestag. Da Röspel damals nicht in Berlin war, kam er jetzt zu dem Treffen und sprach sich auf Nachfrage für den „Doppelpass" aus: „Der Vorstoß der CDU richtet sich nur gegen die hier geborenen Türken und dient einzig dem Populismus."
Da einige der Gesprächsteilnehmer selbst einen „unsicheren Status" haben, zeigten sie sich sehr verängstigt von der gerade durchgeführten Abschiebung einer Gruppe Flüchtlinge nach Afghanistan. Ob einige Regionen dort inzwischen wirklich „sicher" sind, könne er nicht beurteilen, sagte Röspel. „Es ist besser, aber nicht gut", antwortete einer der Afghanen: „Wir kennen unser Land immer nur im Krieg." Ein anderer zeigte sich überzeugt: „Wenn es besser geworden wäre, wäre ich nicht hier."
Die jungen Flüchtlinge machten deutlich, dass sie einen Beitrag in der Gesellschaft leisten wollen, in der sie aufgenommen wurden. Sie alle sprechen inzwischen Deutsch und helfen anderen, sich hier zurecht zu finden. Doch „was ist Integration wirklich?", wollte ein in Hagen geborener Student mit türkischen Eltern wissen. René Röspel antwortete mit einem Zitat von Johann Gottfried Herder: „Heimat ist da, wo man sich nicht rechtfertigen muss."