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AWO und René Röspel gemeinsam für eine solide Finanzierung der Jugendmigrationsdienste

15.09.2016
René Röspel beim JMD Hagen
René Röspel beim JMD Hagen

„Es ist völlig unverständlich, dass sich Bundesfinanzminister Schäuble weigert, die in 2016 zusätzlichen acht Millionen Euro für die Jugendmigrationsdienste auch im Haushalt 2017 zu verankern“, äußerte sich der Hagener SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel sichtlich empört bei seinem Besuch in der Frankfurter Straße 74. Der AWO Unterbezirk Hagen – Märkischer Kreis hatte ihn zum bundesweiten Lobby-Aktionstag Jugendmigrationsdienste am 13. September 2016 eingeladen, um ihm über seine Arbeit zu berichten und für die prekäre finanzielle Situation zu sensibilisieren.

Der AWO Jugendmigrationsdienst Hagen betreut aktuell rund 350 junge Menschen im sogenannten Case-Management-Verfahren. Um dieses enorm hohe Pensum zu bewältigen, stehen derzeit insgesamt nur zwei volle Stellen zur Verfügung. „Sollten die zusätzlichen acht Millionen Euro aus dem Nachtragshaushalt 2016 im kommenden Jahr fehlen, droht uns der Verlust einer halben Stelle“, machte Betriebsleiterin Susanne Jakoby noch einmal deutlich und berichtete, wie wichtig eine gesicherte finanzielle Grundlage für die Jugendmigrationsdienste ist.
Das Angebot in Hagen umfasst eine individuelle Beratung und Begleitung zur Unterstützung der kulturellen, sprachlichen, sozialen und beruflichen Integration. Ganz konkret bedeutet dies zum Beispiel eine Begleitung von Jugendlichen in Integrationskursen oder eine Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Zeugnisse. Hierbei setzt das selber noch junge Team, bestehend aus Jana Bostelmann und Esra Sarioglu, auf Kooperationen mit anderen Trägern, Behörden und Berufsbildenden Schulen.
Die betreuten Jugendlichen sind im Regelfall zwischen 19 und 27 Jahre alt und stammen aus den als unsicher eingestuften Herkunftsländern Syrien, Irak und Afghanistan. Neuerdings ist Somalia hinzugekommen. Noch vor zwei Jahren waren es viele junge Menschen aus Rumänien und Bulgarien, die den Dienst in Anspruch genommen haben. Die Hauptanliegen der meist noch jungen Klienten sind der Spracherwerb, eine berufliche Orientierung und die Anerkennung von Zeugnissen. Während Jana Bostelmann und Esra Sarioglu die unterschiedlichen Aufgaben des Jugendmigrationsdienstes darstellten und auch von ihren ganz alltäglichen Problemen berichteten, verdeutlichte Meinolf Remmert, AWO Teamleitung Migration, noch einmal die Ziele des Jugendmigrationsdienstes. So steht die Verbesserung der Migrationschancen ganz klar im Mittelpunkt, aber auch die Förderung von Chancengleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie die Verbesserung der Zu- und Übergänge von Schule, Ausbildung und Beruf gehören dazu.
Gerade vor diesem Hintergrund sind die Signale, die aus dem Finanzministerium in Berlin kommen, letztendlich als kurzsichtig zu bezeichnen, meinte Röspel, zumal die Anzahl der zu begleitenden jungen Menschen alleine durch die zahlreichen Familiennachzügler weiterhin zunimmt.
„Hoffnungen, dass die Bundesmittel für die Jugendmigrationsdienste im Vergleich zu 2016 noch erhöht werden, kann ich Ihnen leider nicht machen, aber die SPD-Bundestagsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass es nicht zur von Schäuble geplanten Kürzung im kommenden Jahr kommt“, versprach René Röspel.

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