Douglas muss sich der sozialen Verantwortung für die Belegschaft stellen
Zu der heute verkündeten Nachricht des Douglas-Konzerns, ihre Unternehmenszentrale von Hagen nach Düsseldorf zu verlegen, erklären der Hagener SPD-Vorsitzende Timo Schisanowski, die Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg und Hubertus Kramer sowie der Bundestagsabgeordnete René Röspel: „Das ist eine Hiobsbotschaft für unsere Stadt und für die Region, die uns überrascht und sehr getroffen hat. Wir bedauern den Entschluss des Konzerns, von dem wir bislang immer angenommen haben, er sei ein starker Partner für unsere Stadt und für die Region.“
„Der Konzern zieht nach eigenen Angaben sämtliche kundennahen Funktionen, die bislang zum einen in Köln und zum anderen in Hagen ansässig waren, in Düsseldorf an einen Standort zusammen. Düsseldorf biete Vorteile, sei es durch den Flughafen oder als „Zentrale der deutschen Beauty- und Modeindustrie“ mit Messen und anderen wichtigen Branchenveranstaltungen. Diese Vorteile bietet Düsseldorf allerdings schon seit Jahrzehnten, und die Entwicklung des Unternehmens wurde durch den Standort Hagen nicht aufgehalten – Douglas ist trotz des „Standortnachteils Hagen“ zu einem der weltweit führenden Händler für selektive Beauty-Produkte geworden. Unsere verkehrsgeographische Lage bot und bietet nämlich auch viele Vorteile, die Unternehmen für sich nutzen können.
Umso bedauerlicher ist es, dass der Konzern uns nun den Rücken kehrt. Wir sind uns sicher, dass eine Zusammenlegung der Bereiche an den Standort Hagen möglich und für den Konzern ebenso lohnend gewesen wäre. Interessant wäre es zu wissen, ob die Verantwortlichen überhaupt mit dem Gedanken gespielt haben, die Stadt Hagen nicht zu verlassen. Denn ein Umzug, der ja schon im Herbst 2016 abgeschlossen sein soll, wird nicht erst seit gestern feststehen. Nur zu gerne hätten wir an der Seite der Firma Douglas gestanden, um den Unternehmensstandort und damit die Arbeitsplätze in Hagen zu halten. Aber leider waren die Pläne bis heute nicht bekannt, zumindest uns nicht.
Aber immerhin werden wohl einige Bereiche (Kundenservice, Bürodienstleistungen, IT, Buchhaltung usw.) und damit ca. 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort in Hagen verbleiben. Für die übrigen von der Verlagerung betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll es „individuell zugeschnittene Lösungen“ und „darüber hinaus gehende Unterstützung“ geben. Wir appellieren an die neue Unternehmensführung, sich zumindest ihrer sozialen Verantwortung gegenüber der Belegschaft zu stellen und diese Lösungen auch tatsächlich anzubieten. Für die Belegschaft waren die Lage Hagens mit ihren vielen Naherholungsmöglichkeiten sowie die im Vergleich zu Düsseldorf viel niedrigeren Mieten nämlich ein enormer Standortvorteil. Dies war offenbar kein Grund, am alten Standort festzuhalten.“