Regionale Wirtschaft ist in der Ausbildungs-Verantwortung
Nach einem gemeinsamen Informationsbesuch bei der Agentur für Arbeit Hagen/EN sind die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten für den Ennepe-Ruhr-Kreis Ralf Kapschack und René Röspel in ihrer Einschätzung bestätigt worden, dass die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in der Region alles andere als „entspannt“ ist: „Unser Ziel ist, dass in dieser Gesellschaft kein Kind und kein Jugendlicher zurückgelassen wird. Deshalb brauchen wir dringend mehr Ausbildungsplatzangebote im Ennepe-Ruhr-Kreis und appellieren an die örtliche Unternehmen, sich hier stärker zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.“
Schon die Zahlen zum Ausbildungsjahr 2013 seien erschreckend gewesen, meinen die Abgeordneten. Mit 530 715 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen sei der mit Abstand niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Trotz vielfacher Bekundungen der Wirtschaft, wie enorm wichtig das Duale System der beruflichen Bildung ist, sei die Zahl der Ausbildungsplätze um 20 544 Stellen und damit 3,7 Prozent gesunken. „Vor allem kleine und mittlere Unternehmen ziehen sich zurück“, wissen Röspel und Kapschack: Insgesamt bilden nur noch 21,7 Prozent der Betriebe aus, das ist der tiefste Stand seit 1999.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis sehen die Zahlen eher noch schlechter aus, bestätigte Arbeitsagentur-Chef Thomas Helm den beiden Abgeordneten. Nach 2094 Ausbildungsplätzen im vergangenen Jahr wurden in der laufenden Bewerbungsphase nur noch 1865 Lehrstellen gemeldet.
Für Röspel und Kapschack steht deshalb fest: „Die bisher schon erfolgreiche Berufsorientierung in der Schule und die Berufseinstiegsbegleitung müssen ausgebaut und der Ausbildungspakt umgebaut werden, um die Wirtschaft wieder stärker in die Pflicht für mehr Ausbildungsplätze zu nehmen.“