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Keine Ausrede mehr bei Umrüstung auf lärmarme Güterwagons

14.06.2013

Lärm macht krank und kostet die Volkswirtschaft „Unsummen an Gesundheitskosten“. Das bewiesen immer mehr wissenschaftliche Studien, weiß der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel und fordert: „Deshalb muss der Lärm an der Quelle bekämpft werden.“ Zum Beispiel bei den Güterwagons der Bahnunternehmen. Die beliebte Ausrede, leisere Bremsen seien zu teuer und damit wettbewerbsgefährdend, lässt Röspel nicht mehr gelten: „Der internationale Eisenbahnverband UIC hat den Einsatz der neuen geräuscharmen Bremstechnologie nach einer zweijährigen Testphase freigegeben.“ Damit ist die erste direkt und einfach nachrüstbare Bremssohle einsatzbereit. Durch die Verbundstoff-Bremsklötze würde das Abrollgeräusch dann um etwa 10 dB(A) reduziert, was einer Lärmhalbierung gleichkommt, erläutert der Abgeordnete.

„Jetzt könnte umgehend mit einer Umrüstung der Güterwagenflotte begonnen werden“, sagt Röspel und schränkt gleich ein: „Aber die Deutsche Bahn hat noch vor wenigen Tagen in einem Fernsehbeitrag behauptet, das würde Jahrzehnte dauern.“ Offenbar lasse sich das Unternehmen auch durch das am 1. Juni gestartete Trassenpreis-System nicht zu einem schnelleren Umbau bewegen. Zwar müssen laute Züge jetzt mehr zahlen als leise, aber der Unterschied mache gerade einmal ein Prozent aus. Röspel fordert Bundesverkehrsminister Ramsauer deshalb auf, den Preisunterschied deutlich zu erhöhen, um schnellere Umrüstungen zu erzwingen, macht sich aber keine Hoffnung, dass das auch geschieht: „Der schwarz-gelben Bundesregierung ist der billige Gütertransport wichtiger als die Gesundheit der Menschen in Vorhalle und entlang der Bahnstrecken in Hagen und im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis.“ Dass es auch anders geht, beweise die Schweiz: Dort dürfen nicht umgerüstete Fahrzeuge ab 2020 nicht mehr fahren. Diesem Beispiel solle die EU folgen, fordert Röspel.

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