Bund muss Schulsozialarbeit weiter fördern
„Regungslos“ wolle die Merkel-Regierung die Schulsozialarbeit „auslaufen lassen“, ärgert sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel: „Seit mehr als 25 Jahren hat diese gute und sinnvolle Arbeit Erfolg, jetzt will die Bundesregierung die Finanzierung trotz aller Warnungen von Experten beenden und damit vielen Kindern eine wichtige Bildungs-Chance nehmen.“ Richtig sei es, die Schulsozialarbeit noch auszudehnen.
„Schulsozialarbeit gehört an jede Schule!“, habe auch der Bundeskongress „Stark für Bildung und soziale Gerechtigkeit“ im vergangenen November gefordert. Kinder und Jugendliche brauchten für ihre umfassende Bildung neben dem Unterricht vielfältige Anregungen, Freiräume für eigene Interessen und Beratung in Konfliktsituationen. Wie wichtig Schulsozialarbeit ist, sei ihm auch bei einem Fachgespräch mit Hagener Schulleitern und Schulsozialarbeitern im Februar noch einmal deutlich geworden.
In Hagen findet Schulsozialarbeit mittlerweile an 32 Schulen statt. Das alles müsse Ende des Jahres eingestellt werden, weil Hagen als finanzschwache Kommune nicht die nötigen Mittel dafür aufbringen kann. Nicht nur die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter, sondern auch die Schulleiterinnen und -leiter hatten Röspel dabei aufgefordert, sich für eine weitere und dauerhafte Finanzierung dieser „dringend notwendigen“ Arbeit durch den Bund einzusetzen.
Nur auf Druck der SPD-geführten Bundesländer war die Mit-Finanzierung der Schulsozialarbeit durch den Bund in ein Gesetz aufgenommen worden, sagt René Röspel: „Leider aber nur bis Ende 2013.“ Einfach die Verantwortung und vor allem die Finanzierung nun auf die Bundesländer abzuschieben, wie es die Merkel-Regierung wolle, sei „ziemlich billig“, zumal sie über Steuergeschenke wie die Mövenpick-Hotelsteuer den Ländern auch noch die Einnahmebasis abgesägt habe.
Der Bundesparteitag der SPD hatte vor kurzem einem Antrag der SPD in Hagen zugestimmt und in das Regierungsprogramm aufgenommen, gemeinsam mit den Ländern die Schulsozialarbeit auszubauen. „Wir werden deshalb zunächst dafür sorgen, dass die Bundesmittel auch zukünftig zur Verfügung stehen, damit die eingesetzten Schulsozialarbeiter ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen können“, versichert Röspel mit Blick auf die Bundestagswahl im September. „Das sind wir den Kindern, die Hilfe brauchen, schuldig.