Telekom muss Call-Center-Schließung zurücknehmen
15. September 2008
Hagen. Die Entscheidung des Telekom-Vorstandes, zwei Drittel der bestehenden Call-Center – darunter auch den Standort Hagen/Iserlohn – zu schließen, bedeutet nach Auffassung des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten René Röspel einen unverantwortlichen sozialen und strukturellen Kahlschlag. Das Telekom-Angebot, den 4500 in Nordrhein-Westfalen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Ersatzarbeitsplatz anzubieten, sei scheinheilig, meint Röspel: 25 Prozent der Beschäftigten in Hagen arbeiten in Teilzeit. Die können es sich gar nicht leisten, für den geringen Lohn auch noch Fahrtzeiten von mehr als einer Stunde in Kauf zu nehmen. Viele andere seien bereits Opfer der letzten Schließungsrunde und pendeln jetzt schon aus Wuppertal, Solingen oder Remscheid.
Kritikwürdig ist für Röspel auch die Informationspolitik des Telekom-Vorstandes. Bürgermeister der betroffenen Standorte wurden teilweise informiert, nicht aber die eigenen Betriebsräte: Das ist schlechter Stil und macht einmal mehr deutlich, wie wenig der Telekom-Vorstand von seinem wichtigsten Kapital, den Beschäftigten, hält.
Auch betriebswirtschaftlich ergebe sich kein Vorteil durch die Standortschließung, ist Röspel nach einem Gespräch mit Telekom-Betriebsräten überzeugt: Es wird am falschen Ende – bei den Arbeitskosten – gespart. Dabei können nur längere Warteschleifen, schlechterer Service und am Ende Kundenverluste heraus kommen.
Gemeinsam mit allen Bundestagskollegen der NRW-SPD drängt Röspel auf eine Erhaltung der Standorte. Dieser Forderung will er auch in einem Gespräch Nachdruck verleihen, das die SPD- Bundestagsfraktion nächste Woche mit dem Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger führen wird.