22 Jahre nach Tschernobyl: Röspel fordert Festhalten an Ausstieg
25. April 2008
Ennepe-Ruhr/Hagen. In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl in der heutigen Ukraine zur bisher schwersten Katastrophe bei der zivilen Nutzung der Atomenergie. Daran erinnert der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel. Die Zahl der Todesopfer sei bis heute umstritten und reiche von 4000 im Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation bis zu 100 000 in einer Studie der Organisation Internationale Ärzte gegen den Atomkrieg. Hinzu kommen 350 000 Menschen, die ihre Heimat verloren haben.
Tschernobyl sei zwar der größte, aber bei weitem nicht der einzige Störfall gewesen. Der Zwischenfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark 2006, die Vorfälle in Brunsbüttel und Krümmel 2007 oder die jüngsten Vertuschungsaktionen im spanischen Atomkraftwerk Ascó I zeigten, dass es absolute Sicherheit nicht gibt. Die Atomenergie ist keine Zukunftstechnologie sondern ein Auslaufmodell, ist Röspel überzeugt: Wer angesichts dieser Fakten den Weiterbetrieb alter oder gar den Bau neuer Atomkraftwerke fordert, nimmt Leid und Tod Hunderttausender in Kauf, meint der Abgeordnete.
Sein Mitgefühl gelte nicht nur am 22. Jahrestag der Katastrophe allen Opfern und deren Angehörigen, die auch heute noch an den Folgen von Tschernobyl leiden. Gleichzeitig dankt René Röspel allen Organisationen und Personen in Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die sich seit vielen Jahren um die Opfer von Tschernobyl kümmern.
Die SPD-Bundestagsfraktion steht zum Atomausstieg, der gemeinsam mit den Energiekonzernen im Jahr 2000 ausgehandelt wurde, macht Röspel deutlich: Die von Atom-Lobbyisten heraufbeschworene Stromlücke gibt es nicht. Wir setzen auf die Steigerung der Energieeffizienz, auf Energieeinsparung und den Ausbau Erneuerbarer Energien.