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Ortmüller hat Entwicklung verschlafen

16.09.2005

16. September 2005

Hohenlimburg. „Liegt es daran, dass Gerichtsverfahren gegen Steuer-Verbrecher bei uns leider immer noch viel zu spät beginnen oder hat Herr Ortmüller einfach die aktuelle Entwicklung verschlafen?“, fragt sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel. Der Steuerberater und Steuer-Strafverteidiger hatte eine „Steuererklärung auf einem DIN-A-4-Blatt“ gefordert (WR Hohenlimburg vom 15. September). „Die gibt es doch in Nordrhein-Westfalen schon längst“, erläutert René Röspel: „Hier wird die von der SPD-Bundestagsfraktion angestoßene vereinfachte Steuererklärung für Arbeitnehmer schon seit zwei Jahren erfolgreich eingesetzt.“ Inzwischen gebe es eine erste überaus positive Bilanz des Finanzamtes Geldern.
Diese Vereinfachung gelte natürlich nur für Arbeitnehmer, denen die Steuern bereits vom Lohn abgezogen werden. „Wer als Einkommensmillionär versucht, jedes mögliche Steuerschlupfloch aufzuspüren und selbst welche zu schaffen, der braucht dazu die Hilfe eines Profis“, meint René Röspel. Und dabei freue es ihn sogar, wenn das immer schwieriger werde, räumt der Abgeordnete ein: „Jeder soll seinen Beitrag für das Gemeinwohl leisten und sich nicht arm rechnen können.“
Und wenn Herr Ortmüller Steuergerechtigkeit anmahne, müsse er sich fragen lassen, ob er wirklich Kirchhofs Vorschläge gerecht findet, Schichtzulagen, Übungsleiterpauschalen, Entfernungspauschalen, Behindertenpauschbetrag und viele mehr zu streichen. René Röspel: „Ein einfaches Steuersystem ist sicher gut, aber es muss vor allem gerecht sein.“
Dass Steuerberater Ortmüller ausgerechnet den entlassenen CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer als „Kronzeugen“ aufführe, finde er doch „sehr merkwürdig“, meint Röspel: „Meyer hatte ein doppeltes Gehalt ohne jede Gegenleistung erhalten und wurde zum Rücktritt gezwungen, weil er keinerlei Unrechtsbewusstsein zeigte.“

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