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Menschliche Embryonen für Stammzellgewinnung hergestellt und vernichtet

07.02.2004

Ennepe-Ruhr.Zur Herstellung von Embryonen nur für Forschungszwecke in den USA erklärt der Hagener Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Enquête-Kommission „Recht und Ethik der modernen Medizin“, René Röspel:
Wie in der US-Presse von gestern verlautbart wurde, haben Wissenschaftler aus Virgina, USA gezielt menschliche Embryonen zur Stammzellgewinnung hergestellt. Von 12 Frauen wurden insgesamt 162 Eizellen gewonnen, aus denen nach künstlicher Befruchtung 50 Embryonen hergestellt wurden. 40 davon wurden für die Gewinnung embryonaler Stammzellen zerstört.
„Diese Entwicklung wird nicht ohne Einfluß auf die aktuelle Diskussion hier bleiben können. Die Wissenschaftler haben sich bei der Herstellung der Embryonen über sämtliche bisher auch in den USA gültigen ethischen Regeln hinweggesetzt“, so Röspel, der sich in seiner kritischen Haltung zur embryonalen Stammzellforschung bestätigt sieht.
Die Herstellung von menschlichen Embryonen im Rahmen der künstlichen Befruchtung darf nur einem Zweck dienen: der Fortpflanzung. Die Verzweckung und Instrumentalisierung von Embryonen für Forschungszwecke, die in Deutschland dem Embryonenschutzgesetz und dem Menschenwürdegebot des Grundgesetzes widerspreche, ist nicht zu akzeptieren.
Sowohl von seiten der Bundesregierung, als auch aus Kreisen von Wissenschaft und Forschung wurde klargestellt, dass in Deutschland eine gezielte Herstellung von Embryonen zur Gewinnung von Stammzellen nicht befürwortet werden wird. Durch die nun bekanntgewordene Entwicklung muss sowohl die Frage des Importes neu gestellt werden, denn wer kann für die Herkunft der Embryonen garantieren. Wir werden auch überlegen müssen, ob diese Entwicklung ein Hinweis ist, dass die Dammbruch-Argumente der Kritiker und Kritikerinnen bereits Realtität geworden sind.
Röspel plädiert dafür, Deutschland zum Forschungsstandort Nummer Eins in der Forschung an adulten Stammzellen zu machen. Bisher sei wissenschaftlich in keiner Weise geklärt, daß das Potenzial adulter Stammzellen nicht zu ähnlichen Heilungschancen für Krankheiten führen könne, wie das bei embryonalen Stammzellen vermutet wird. „Natürlich gibt es eine Ethik des Heilens, ja sogar eine Verpflichtung, das Mögliche für die Bekämpfung von Krankheiten zu versuchen. Aber auch diese Verpflichtung kann nicht grenzenlos sein. Wir müssen uns genau überlegen, ob wir es zulassen, Embryonen für Forschungszwecke zu vernutzen oder nicht für Medizin und Gesellschaft der bessere Weg ist, auf ethisch unproblematische Alternativen zu setzen.“

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