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Bundestags-Enquete „Recht und Ethik der modernen Medizin“ konstituiert sich

15.05.2003

Berlin.Anlässlich der heutigen ersten Sitzung erklärt deren ordentliches Mitglied René Röspel:
Der Einsatz hat sich gelohnt: Die von einigen KollegInnen und mir geforderte Enquetekommission „Recht und Ethik der modernen Medizin“ wurde heute vom Bundestagspräsidenten konstituiert.
Ihre Aufgabe wird sein, sich mit den brisanten medizinethischen Fragen unserer Zeit zu befassen, die infolge des rasanten wissenschaftlichen und medizinischen Fortschritts aufgeworfen werden. Die Themen reichen dabei von der Frage, ob zukünftig in Deutschland menschliche Embryonen zu Forschungszwecken verwendet werden dürfen, über den Einsatz von tierischen Organen in der Transplantationsmedizin bis hin zur Frage, ob an nicht einwilligungsfähigen Menschen geforscht werden darf.
Die Vielzahl neuer technischer Möglichkeiten von Medizin und Biologie löst dabei unterschiedliche Reaktionen bei uns allen aus. Hoffen die einen z.B. auf Linderung oder gar Heilung von bislang nicht zu therapierenden Krankheiten, so fürchten die anderen Ausgrenzung, Entsolidarisierung und auf technologische Prozesse reduzierte Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit.
Als ParlamentarierInnen müssen wir uns deshalb auch grundsätzlich fragen, ob elementare menschliche Grundrechte durch neue technische Möglichkeiten gefährdet sein können und wie der Gesetzgeber dieses verhindern kann. Ich bin davon überzeugt, dass ein fundamentaler Wandel unserer Anschauungen über Gesundheit und Krankheit auch unsere Vorstellungen vom Leben insgesamt beeinflussen wird.
Ich hoffe, dass die Arbeit der Enquête dazu beitragen kann, über den Tag hinaus gültige Antworten auf die komplexen Fragen zu finden. Ich werde mich persönlich darum bemühen, alle verfügbaren Instrumente auszuschöpfen, um eine breite Öffentlichkeit für diese Diskussion zu gewinnen.

Die Schwerpunkte meiner Arbeit: