Wolfgang Thierse spricht im Hohenhof über die „innere Einheit Deutschlands“
Was macht unser Land aus – und wo wollen wir hin? Auch nach mehr als 25 Jahren ist die friedliche Revolution in der DDR und die deutsche Wiedervereinigung immer noch ein Thema, das nichts an Faszination und nicht an Aktualität verloren hat. Darüber wird der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse in Hagen sprechen. Auf Einladung des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten René Röspel kommt Thierse am Donnerstag, dem 13. Oktober, um 16 Uhr zu einem „Salongespräch" in den Theatersaal des Hohenhof, Stirnband 10 in Eppenhausen.
Spätestens durch die Veränderungen, die das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland mit sich gebracht hat, durch die europäische Einigung und durch die Globalisierung ist Deutschland für viele sichtbar zu einem Einwanderungsland geworden, meint Röspel: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass unser Land auf Dauer pluralistischer werden wird, widersprüchlicher, ethnisch, religiös und kulturell vielfältiger." Dieser Pluralismus werde nicht nur Idylle sein, sondern stecke voller politisch-sozialer und religiös-kultureller Konfliktpotenziale. Aber auch voller Chancen, fügt Röspel an: „Die Ostdeutschen haben 1989 die Mauer schließlich nicht eingedrückt, um unter sich zu bleiben, in einer geschlossenen und eingesperrten Gesellschaft."
Wolfgang Thierse wurde 1943 in Breslau geboren und lebte in der DDR. Im Oktober 1989 wurde er beim „Neuen Forum" aktiv und trat 1990 in die in der DDR neu gegründete SPD ein, deren Vorsitzender er von Juni bis September 1990 war. Im der wiedervereinigten Deutschland war er von 1990 bis 2005 stellvertretender Vorsitzender der SPD. Dem Bundestag gehörte Wolfgang Thierse von 1990 bis 2013 an. Von 1998 bis 2005 war er Präsident des Deutschen Bundestages, danach bis 2013 Vizepräsident.